«Schlüssel» Herbst 2013

Schlüssel > 3/4 > September 2013 > 3 editorial W ir giessen unsere Pflanzen mit Wasser. Wir trinken Was­ ser. Wir kochen mit Wasser. Wir waschen uns mit Wasser. Wir kühlen uns ab mit Wasser. Wir putzen mit Wasser. asser ist unser Leben. Der menschliche Körper besteht zu zirka 67 Prozent aus Wasser, das Hirn sogar zu 85 Prozent. Bereits bei einem Verlust von 3 Prozent treten Konzentrationsmängel auf. Kein Obst, keine Gemüse oder Getreide würde ohne Wasser gedeihen. Ein Leben ohne Wasser ist nicht möglich. Wir in der Schweiz sind in der luxuriösen Lage, dass wir immer und überall Zugang zu sauberem Wasser haben. Ein Umstand, der mir früher nicht bewusst war. Erst durch meine Reisen in ärmere Län­ der lernte ich zu schätzen, wie gut wir mit Verund Entsorgungsleitungen ausgerüstet sind. Ich bereis­ te Regionen, in denen das Wasser für die Küche vom Brunnen her­ geschleppt werden musste. Ich erlebte Duschen, die nur mit schon lange abgestandenem Regenwasser funktionierten, und wenn diese Tanks leer waren, konnte man nicht mehr duschen. In Grossstädten der westlichen Welt ist es heute so, dass man bereits zum Zähneput­ zen Trinkwasser in Flaschen kaufen muss. Und was machen wir? Hahn auf, und schon fliesst das kühle Nass. Ich kann mir vorstellen, dass sich Millionen von Menschen wünschen würden, nur einen Teil unserer Wasserversorgung nutzen zu können. Ich fordere Sie, liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle nicht auf, Wasser zu sparen. Dies sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Ich möchte Ihnen nur ins Bewusstsein rufen, in was für einer benei­ denswerten Lage wir uns befinden, dass wir über eine so hervorra­ gend funktionierende Wasserversowie entsorgung verfügen und das Wasser direkt ab dem Hahn einfach so bedenkenlos geniessen können. So wie Untersiggenthal direkt am Wasser gebaut wurde, bin ich als Person «nahe am Wasser gebaut». Darum werde ich sicher die eine oder andere Träne vergiessen, wenn ich Ende September meinen letzten Arbeitstag habe. Nach sechs Ausgaben des Schlüs­ sel ist diese nun die letzte, für die ich mitverantwortlich bin. Nach fünf Jahren als Gemeindeschrei­ berStv. in Untersiggenthal nehme ich eine neue Herausforderung an. Dem Wasser nach zieht es mich vom Wasserschloss die Aare flussaufwärts in die Kantonshauptstadt, wo ich für den Grossen Rat tätig sein werde. Vor fünf Jahren wurde ich vom Gemeinderat Untersiggenthal gewählt und hatte als Seetalerin keine Ahnung vom Siggenthal. Doch ich lernte das Dorf und die Menschen schnell kennen. Gerne erwähne ich, dass Untersiggenthal trotz seiner stattlichen Grösse über ein absolut gut funktionierendes Dorfund Vereinsleben verfügt. An Anlässen wie Seniorenausfahrten, Fahr­ zeugeinweihungen der Feuerwehr, Waldhock der Dorfvereinigung oder am Köhlerfest fühlte ich mich immer wohl zwischen den Untersiggenthalerinnen und Untersiggenthalern. Ich danke Ihnen von Herzen für die vielen schönen Begnungen und das mir entge­ gengebrachte Vertrauen. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute und weiterhin unzählige schöne Momente in Untersiggenthal. ... und das Wasser direkt ab dem Hahn einfach so bedenkenlos ge­ niessen können. Sandra thut, redaktorin Schlüssel

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