«Schlüssel» Sommer 2020
> 14 Schule Editorial: Fernunter- richt – ein Rückblick Am 16. März 2020 übernahmen die Eltern für sechs Wochen die Begleitung des schulischen Lernens ihrer Kinder. Es war eine Herausforderung für beide Seiten. Text und Bilder: Silvia Mallien W ir sind in der erstenWoche Präsenz- unterricht. Die Freude über die Rückkehr in den Kindergarten ist riesig. Viele Kinder haben ein ungebremstes Verlangen, sich sofort mitzuteilen. Sie sind sehr interessiert und diskutieren über ihre Zelgi-Flaschenpost. Die Stimmung ist lebhaft. BeimRundgang durch die Schulzimmer hatte ich den Eindruck, dass alle enorm ge- wachsen sind. Auch hier ist die Stimmung gut. Dass die vergangenen acht Wochen kein Spuk waren, zeigen die gut sichtbaren Mass- nahmen zur Einhaltung der Schutzbestim- mungen. Sie schränken den neuen Alltag deut- lich ein. Die Lehrpersonen bewegen sich nicht mehr frei im Zimmer. Frontalbestuhlung und -unterricht haben wieder Einzug gehalten. Wir hoffen alle, dass diese Zeit nicht lange dauert. Rückblickend waren Entwicklung und Durchführung des Fernunterrichts eine neue, spannende Herausforderung für die Schule. Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, die Bezie- hung zu den Kindern aufrechtzuerhalten und schulisch ihr selbstständiges Arbeiten aufzu- bauen und zu fördern. Die Aufträge mussten deshalb kanalisiert zu den Kindern kommen. So wurden vomKindergarten bis in die Ober- stufe alle Aufträge imPadlet organisiert. Knap- pe Lerninputs und gut aufgebaute Aufgaben sorgten für eine hohe Verständlichkeit. Jedes Kind hatte eine persönliche Lehrperson als Lerncoach. Auf diese Weise sollten den Kin- dern zu Hause Lernerfolge ermöglicht und die Freude über das Wiedersehen am ersten Kindergartentag. Eltern bestmöglich entlastet werden. Natür- lich waren wir alle gespannt, wie die Schüle- rinnen und Schüler dieses grosse schulische Experiment Fernunterricht erleben und wie sie es beurteilen. Mehr dazu lesen Sie in den folgenden Beiträgen. Ohne Hilfe der Eltern wäre der Fern- unterricht nicht möglich gewesen. Eine Mut- ter schreibt stellvertretend für viele Eltern: «Der Fernunterricht war eine riesige Heraus- forderung, wenn man nebst den Kindern zu Hause, die einem ständig brauchen, um die schulischen Hausaufgaben zu meistern, unter diesen speziellen Umständen mehr als sonst einkaufen, kochen und haushalten muss. Das eigene Homeoffice leidet. Geschweige denn die eigenen Bedürfnisse, die in dieser Zeit kaum existieren dürfen. Es war für alle eine neue Erfahrung, die sich hoffentlich nicht wiederholen wird. Die Kinder freuen sich wieder sehr auf den Schulalltag, vor allem auf die sozialen Kontakte und den Austausch un- ter Gleichaltrigen. Allen Lehrpersonen gilt ein grosses Dankeschön für die Bemühungen und das Verständnis.» Wir danken allen Eltern für ihren grossartigen Einsatz in dieser Zeit.
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