«Schlüssel» Sommer 2020

Schlüssel > 2/3 > Sommer 2020 > 3 Editorial A nfang März kam der erste Schlüssel dieses Jahres heraus. Wer hätte damals gedacht, wie sich die Welt in diesen drei Mona- ten verändern würde. Plötzlich mussten wir zueinander auf Distanz gehen. Die Nähe zu den Mitmenschen kommt einem abhan- den. Das schmerzt mich insbesonders im privaten Umfeld. Aber auch in Gremien wie dem Gemeinderat oder der Verwaltung, wo man in- tensiv zusammenarbeitet, fehlt die persönlicheBegrüssung, derHand- schlag. Sitzungen werden telefonisch und digital abgehalten, oder wir kön- nen den Gemeindesaal nutzen, um den nötigen Abstand einzuhalten. Die Distanz führt aber auch zu Unsicherheiten. Kann ich meine Kol- legen richtig einschätzen, spüren wir auf diese Distanz noch, wenn für je- manden etwas nicht stimmig ist? Und nach der Besprechung geht man mit einem «Tschüss» auseinander, ohne noch etwas zusammen- zusitzen und sich zu unterhalten. Nun, wir mussten da durch, und wir wollten ja auch Vorbilder sein. Bis zu den Sommerferien musste die Gemeinde viele Veranstal- tungen absagen. Politisch ist es natürlich schwerwiegend, wenn Ge- meindeversammlungen nicht durchgeführt werden können. Die Schu- len, insbesondere die Schulleitungen und Lehrpersonen, waren mehr- fach gefordert. Zuerst der Ausfall der Schule, danach Homeschooling und dann die Wiederaufnahme des direkten Unterrichts – aber unter ganz neuen Vorzeichen. Auch die Eltern mussten sich jeweils wieder darauf einstellen. Am Anfang der Pandemie wussten wir nicht, wie sich die Situa- tion mit der neuen Devise «Bleiben Sie zu Hause!» auswirken würde und wie alle Risikogruppen unterstützt werden könnten. Sehr bald gingen verschiedene Hilfsangebote bei der Gemeindeverwaltung ein. Die neu gegründete Organisation Untersiggenthal hilft! übernahm spon- tan die Koordination verschiedenster Unterstützungsmassnahmen und konnte sehr viele, auch junge Leute motivieren, mitzuhelfen. Wer hätte das gedacht! Ein grosses Merci! Am offensichtlichsten wurde das am 23. Mai, wo um die 800 Blumenstö- cke imAuftrag der Gemeinde an die- jenigen Personen verteilt wurden, die heuer nicht zum Seniorenaus- flug eingeladen werden konnten. Ich danke allen, insbesondere den Organisationen und Ange- stellten der Gemeinde, die Einsatz zeigten bei der Eindämmung der Pandemie und die nötigen Anpassungen akzeptierten und mit Elan durchführten sowie durchsetzten. Und nun freuen wir uns über wei- tere Lockerungen, die dank Eigenverantwortung und Disziplin jetzt möglich wurden. Ich wünsche Ihnen, liebe Einwohnerinnen und Ein- wohner, sowie allen Mitarbeitenden einen schönen Sommer und vor allem gute Gesundheit! Die Nähe zu den Mitmenschen kommt einem abhanden. Marlène Koller

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