Sommer 2022 N°2/3 Gemeinde Unsere Orchideen > 4 Schule Kunststück 2022 >14 Sonderbeilage Vereine Untersiggenthal – Adressliste 2022 Vereine 40. SikingaLauf in Untersiggenthal >32 Unsere Orchideen
Gemeinde Editorial > 3 Unsere Orchideen > 4 Spatenstich beim Zentrum Mardel > 6 Warum Gestaltungspläne? > 8 Jubiläumsweg von Baden Regio > 9 Musikschule Untersiggenthal Turgi > 12 Freiwilligen Fahrdienst: Fahrer gesucht > 35 Porträt Der Pilz-Sepp > 10 Schule Der Weg ist das Ziel > 13 Projektwoche der Mittelstufe > 14 KunstSchlüssel > 16 Abschlussklassen > 18 Dienstjubiläen > 19 Neue Lehrpersonen > 20 Verabschiedungen > 22 Vereine Ortsmuseum: Neue Ausstellung > 25 100 Jahre Jodelclub Edelweiss > 26 Köhlerei 2022 > 26 Quartierverein Niederwies > 27 Quartierverein Bauhalde-Schiffmühle > 27 Quartierverein Breitenstein > 28 Blickpunkt Eltern > 29 Tagesstrukturen > 29 Rückblick 100 Jahre MTV > 30 40 Jahre Sikinga-Lauf >32 Kellertage 2022 > 34 Hinweise > 35 Veranstaltungskalender > 36 Sonderbeilage: Verzeichnis Dorfvereine 2022 Herausgeberin: Gemeinde Untersiggenthal Redaktion: Saskia Haueisen, Bettina Kofel Redaktionsadresse: Gemeindeverwaltung, Saskia Haueisen, Kornfeldweg 2, 5417 Untersiggenthal, T 056 298 03 07, schluessel@untersiggenthal.ch, www.untersiggenthal.ch Titel- und Füllfotos: Hanspeter Kühni (Titelbild: Männliches Knabenkraut und Rundmorchel) Gestaltungskonzept: GIROD GRÜNDISCH Visuelle Kommunikation, Baden Druckvorstufe, Produktion und Versand: Rüegg Media AG, 8904 Aesch ZH Erscheinungsweise: 3x jährlich Inhalt gedruckt auf FSC-Papier
Schlüssel > 2/3 > Sommer 2022 > 3 Editorial Seit der Vorstellungsrunde der fünf Gemeinderäte im letzten Schlüssel sind einige Monate ins Land gezogen. Meine ersten Monate im Gemeinderat Untersiggenthal: Ich durfte meine ersten Sitzungen leiten, unzählige Akten studieren und das Gemeindewesen vertieft und aus einer anderen Perspektive kennenlernen. Es wurde eingeführt, erläutert, informiert, diskutiert und reichlich debattiert. Wir haben sehr gut zusammengefunden! Das konstruktive und lösungsorientierte Miteinander spürte ich von Anfang an und erlebe es als gewinnbringend und weiterführend. Nun bereits der nächste Text von mir; das Editorial soll es diesmal sein. Als die Redaktion auf mich zukam, war mein erster spontaner Gedanke «Das au no». Im ersten Moment war ich etwas überfordert: Worüber soll ich denn schreiben und wie die richtigen Worte finden? Die Tipps des Schlüsselteams waren zahlreich und vielfältig. Aktuelles aus dieser Ausgabe thematisieren, wie Orchideen, Naturschutz mit Ruderalflächen oder der Neubau der ASGA Pensionskasse im Zentrum von Untersiggenthal – tatsächlich alles sehr interessante und lesenswerte Themen in dieser SchlüsselAusgabe. Aber dies und auch der Tipp, in einem der vergangenen 35 Schlüssel-Editorials Ideen zu holen, war dennoch irgendwie nicht zielführend für mich. Zudem zählt das Verfassen von Texten nicht gerade zu meinen Stärken, der direkte Dialog fällt mir leichter. Ehrlich gesagt, greift mir beim Texten meine Frau Manuela unter die Arme – im Team geht es bekanntlich einfacher. Herausforderungen annehmen und zusammen Lösungen erarbeiten, danach lebe und strebe ich zu Hause wie im Beruf gleichermassen. Und das will ich auch in und mit der Gemeinde tun. Der Frühlingsmonat Mai war ein vollgepackter und ereignisreicher Monat. Nicht nur im Rebberg ging es so richtig los mit Spriessen und Wachsen. Mit dem Wegfallen vieler Corona-Massnahmen und der damit wieder gewonnenen Freiheit erhielten auch Gesellschaft und Gemeinde-Schaft neue Kräfte. Für mich und für viele heisst das mehr mittendrin als nur dabei sein. Das alles macht es doch aus und es gefällt mir sehr, ein Teil davon zu sein. Viel Freude beim Lesen der 36. Ausgabe wünscht Ihnen Pirmin Umbricht, einer der beiden neuen Gemeinderäte. Pirmin Umbricht Herausforderungen annehmen und zusammen Lösungen erarbeiten, danach lebe und strebe ich zu Hause wie im Beruf gleichermassen.
> 4 Gemeinde Bienen-Ragwurz, Knabenkraut, Waldvöglein… Schon die Namen der einheimischen Orchideen tönen speziell. Es sind alte Namen, die von einer langen Orchideen-Tradition im deutschsprachigen Raum zeugen. Man kann Orchideen in der Schweiz fast flächendeckend finden, jedoch sind die Arten nicht überall gleich häufig vertreten. Von den ca. 76 in der Schweiz vorkommenden Arten finden sich die meisten in den Kalk- und Dolomitgebieten der Alpen und des Juras. Bei uns im Limmattal und am Siggenberg sind ca. 15 Arten zu finden. Einige davon «wohnen» im Wald – die meisten aber bevorzugen nährstoffarme FeuchtUnsere Orchideen Orchideen kommen öfter vor, als man denkt. Dabei sind nicht alle Arten spektakulär und fallen direkt ins Auge. Text: Saskia Haueisen, Fotos: Josef Keller Kleines Knabenkraut (Anacamptis morio) Rotes Waldvöglein (Cephalanthera rubra) Bienenragwurz (Ophrys apifera) gebiete oder Trockenstandorte, sodass sie mit viel Glück auch auf Flachdächern, in Steinbrüchen oder an Bahndämmen gefunden werden. In Untersiggenthal gefällt es z.B. dem Knabenkraut gut, wenn es eingeklemmt zwischen Werkhof Zelgli und Landstrasse seine Blüten zeigen darf. Die Orchidee ist ein heikles, um nicht zu sagen ein pingeliges Wesen. Umgebung, Nährstoffe und Standzeiten müssen stimmen, sonst kommt sie im nächsten Jahr nicht wieder. Standort: Orchideen sind Pionierpflanzen. Das bedeutet, dass sie gerne ein wenig abseits wachsen. Sie können es mit anderen Pflanzen, die einen dichten Bewuchs verursachen, nicht aufnehmen und treten dann schnell den Rückzug an. Standzeit: Die meisten Arten sind mehrjährig und darauf angewiesen, dass man sie so lange stehen lässt, bis sie Reservestoffe in ihre Speicherorgane eingelagert haben. Werden sie – aus welchen Gründen auch immer – vorher abgeknickt, hungern sie aus und können ihre Samen nicht fertig ausbilden. Doch nur wenn sie ab August (auf Ruderalflächen) oder ab Ende September (im Wald) absamen können, können sie im nächsten Jahr wiederkommen. Die Orchideensamen sind so fein, dass sie einen Pilz als «Versorger» brauchen, um keimen zu können. Aus diesem Grund
Schlüssel > 2/3 > Sommer 2022 > 5 Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris) Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) Weisses Waldvöglein (Cephalanthera damasonium) ist es auch sehr schwierig, Orchideen zu verpflanzen. Ihr Pilz müsste mitgezügelt werden, doch der hat dann wieder eigene Ansprüche an den neuen Standort. Das Beste also, was man einer Orchidee tun kann, ist, sie in Ruhe zu lassen. Sie hat sich ihren Standort ausgesucht, und sie verträgt es nicht, wenn dieser verändert wird. Waldrodungen, vermehrter Düngereintrag bei landwirtschaftlich genutzten Flächen, Ausbreitung von dichtwachsenden Neophyten und andere Veränderungen sind der Orchidee ein Gräuel. Sie wird sich – wenn man viel Glück hat – einen anderen Standort suchen oder sie wird sterben. Orchideen sind streng geschützt und dürfen weder ausgegraben noch gepflückt werden. Doch leider halten sich nicht alle Menschen daran. Manche, weil es ihnen egal ist, und manche, weil sie gar nicht wissen, dass diese hübsche Blume in ihrem gepflückten Strauss eine Orchidee ist. Orchideen dürfen auch nicht umgetreten oder zerquetscht werden, denn dann können sie ihre Samen nicht ausbilden. Doch welcher Mountainbiker fährt so langsam durch den Wald, dass er jeder Blume, die vielleicht eine Orchidee sein könnte, ausweichen kann? Abschliessend noch eine Anmerkung, die Josef Keller, Orchideen-Kenner aus Untersiggenthal, zu diesem Artikel gemacht hat. Sie liest sich wie ein Appell an Wanderer und Biker, Rücksicht auf die Orchideen zu nehmen: «Das Vorkommen des Weissen Waldvögelchens beim Schachenbrünneli scheint erloschen! Seit etwa fünf Jahren nicht mehr beobachtet! Regelmässiges Vorkommen im Waldstreifen zwischen «altem GranellaSteinbruch» und Rebberg. Der mir einzig bekannte Standort in Untersiggenthal des Roten Waldvögelchens war auf der Iflue. Diese Pflänzlein wurden regelmässig von Bikern überfahren – auch diese seit einigen Jahren trotz regelmässiger Kontrolle nicht mehr beobachtet!» Quelle: www.ageo.ch (Arbeitsgruppe einheimische Orchideen Aargau) Von den 76 Orchideenarten in der Schweiz sind 23 Arten nicht gefährdet 18 Arten potenziell gefährdet 24 Arten sind als verletzlich eingestuft 5 Arten als stark gefährdet und 5 Arten sind vom Aussterben bedroht 1 Art ist vermutlich ausgestorben («verschollen»). Quelle und Bezug: Rote Liste 2016 Standorte in Untersiggenthal, wo sie jedes Frühjahr zu finden sind: - Iflue - Bahndamm - Breitmoos - Wiese neben dem Werkhof Zelgli - «Tannlene» (südlich Ruine Freudenau, entlang des Aare-Fusswegs) Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha)
> 6 Gemeinde In Untersiggenthal wächst zusammen, was zusammengehört. Mit der Überbaung Mardel rücken Ober- und Untersiggingen näher zusammen, und es entsteht ein neues Zentrum – ein Zentrum, das seinen Namen verdient. Davon zeugt die bereits rege Bautätigkeit für eine neue Mehrzweckhalle in unmittelbarer Nachbarschaft des Gemeindehauses, welche die Gemeinde Untersiggenthal über ein Wettbewerbsverfahren ausgewählt hat. Östlich davon realisiert nun die Asga Pensionskasse Genossenschaft aus St. Gallen eine Gewerbe- und Wohnüberbauung zur Vervollständigung dieser Zentrumsinsel. Anlässlich des Spatenstichs auf der Baustelle, welcher am 14. April stattgefunden hat, würdigte Gemeindeammann Adrian Hitz die Überbauung als «das letzte Puzzleteil» in der Zentrumsentwicklung. Ein Puzzleteil mit ziemlichen Dimensionen. Das 6-geschossige Gebäude des Zentrums Mardel bietet Raum für 72 2½- bis 5½-Zimmer-Mietwohnungen und 1500 Quadratmeter Gewerbefläche. Gewerbeflächen, bei welchen erfreulicherweise die Migros und Denner bereits als Ankermieter gewonnen werden konnten. Damit kann die Überbauung «Zentrum Mardel» einem wichtigen Gemeindeauftrag zum Durchbruch verhelfen und die Grundversorgung der lokalen Bevölkerung sicherstellen. Und es bleibt daneben noch genug Raum für das lokale Spatenstich beim Zentrum Mardel Der Bau für die Wohn- und Gewerbeüberbauung der Asga Pensionskasse hat begonnen. Die Grossbaustelle Zentrum ist beeindruckend. Text: Asga Pensionskasse, Fotos: Hanspeter Kühni So wird das Wohn- und Gewerbehaus einmal aussehen. Gewerbe, um sich in dieser spannenden Umgebung zu profilieren. Architektur, die verschiedene Bedürfnisse berücksichtigt Das in Blockrandbebauung realisierte Gebäude nimmt im Erdgeschoss die Offenheit der Mehrzweckhalle auf und bietet zugängliche Räume für die Bevölkerung. Im Süden und entlang dem Erdgeschossperimeter markiert ein grosszügig und einladend gestalteter Aussenbereich die Hauptadresse des Neubaus. Durch die klare städtebauliche und volumetrische Sprache des Gesamtkonzepts fügt sich der Neubau perfekt zwischen Mehrzweckhalle und Raiffeisenbank ein. Das Erdgeschoss bildet den Sockel der Überbauung und beinhaltet die erwähnten Gewerbeflächen. Ab dem ersten Obergeschoss sind die beiden Wohnvolumen perimetral zum Fussabdruck der Überbauung angeordnet, sodass ein grosszügiger Innenhof entsteht. Für den motorisierten Verkehr werden entlang der Land- und der Mardeläckerstrasse oberirdische Parkplätze angeboten. Beschattet werden die Bereiche von verschiedenen heimischen Baumarten. Entlang der Südfassade des Gebäudes wird ein promenadenartiges Trottoir fortgesetzt,
Schlüssel > 2/3 > Sommer 2022 > 7 welches den Bereich des Dorfplatzes bzw. des Kornfeldwegs über das Zentrumsprojekt hinweg mit der Mardeläckerstrasse und dem angrenzenden Gebiet verbindet. Im Westen entsteht zwischen den beiden geplanten Gebäuden Raum für Aufenthalt und Erholung. Noch bleiben Restunsicherheiten Im Sommer 2024 soll es so weit sein und die Überbaung den neuen Mieterinnen und Mietern übergeben werden können. Erst 2024, ist man versucht zu sagen, sollten doch die beiden Zentrumsbauten im Gleichschritt gebaut werden. Doch Einsprachen haben die Baubewilligung über ein Jahr verzögert, und auch der Baustart musste so um knappe zehn Monate verschoben werden. Und auch in Zukunft schweben über dem Projekt Unsicherheiten – vor allem aufgrund des aktuellen Weltgeschehens. Der ausführende Architekt, Martin Thalmann, des Büros Thalmann Steger Architekten AG aus Wettingen bleibt aber trotz kriegsbedingt verteuerter Rohstoffpreise optimistisch, dass sich das Projekt «trotz dieser Herausforderungen gut umsetzen lässt». André Spiess der GENU Partner AG aus Schaffhausen, die das Gebäude erstellen wird, freut sich anlässlich der angespannten Weltlage umso mehr, dass der regionale Charakter bei der Wahl der beteiligten Handwerksbetriebe sichergestellt werden konnte. Der noch «unberührte» Baugrund des Zentrums «Mardel» Vermietung: Marktstein AG Baden. Auf www.zentrum-mardel.ch können sich Interessierte bereits jetzt für Informationen aus erster Hand registrieren. Der feierliche Spatenstich am 14. April 2022
> 8 Gemeinde Siedlungsraum verdichten und gleichzeitig Lebens- und Aufenthaltsqualität erhalten oder sogar verbessern. Dieses Ziel hat sich die aargauische Raumplanung vor einigen Jahren gesetzt, und die Gemeinde Untersiggenthal hat bei der Überarbeitung der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) die Voraussetzungen geschaffen, dieses Ziel umzusetzen (vgl. § 3 BNO). Die Innenentwicklung des Siedlungsgebiets hat auf einigen Parzellen in unserer Gemeinde bereits begonnen. Mit Inkraftsetzung der neuen BNO im Jahr 2018 ist die Ausnutzungsziffer weggefallen. Dies ermöglicht eine intensivere Bebauung eines Grundstücks oder Areals, da Kubatur und Aussenabmessungen der Gebäude nur noch von Parzellengrenzen und maximaler Gebäudehöhe (unterschiedlich je nach Zone) eingeschränkt werden. Die Lebens- und Aufenthaltsqualität zu erhalten bzw. zu verbessern, ist dagegen ein schwierig zu erreichendes Ziel, zumal die Wahrnehmung der Einwohner und Einwohnerinnen, was schön und angenehm ist, sehr weit gefächert ist. § 36 BNO sieht vor, dass «Bauten und Anlagen so anzuordnen sind, dass sie sich gut in das Quartierbild einfügen und eine ansprechende Aussenraumqualität erreicht wird». Dabei muss berücksichtigt werden, dass Quartiere durchaus auchmit Neubauten, die vombisherigen Baustil abweichen, aufgewertet werden Warum Gestaltungspläne? Gestaltungspläne bringen Bauherren Vorteile, da ein bis zwei Wohngeschosse mehr gebaut werden dürfen. Sie bringen aber vor allem auch der Gemeinde Vorteile. Text: Saskia Haueisen, Grafik: Metron, Brugg Ausschnitt Obere Niederwies aus dem Zonenplan. Der Bereich in der Zone «WA3» ist blau gestrichelt umrandet und unterliegt der Gestaltungsplanpflicht. können. Es ist nicht Ziel, das bewährte Alte zu erhalten, sondern beides zu ermöglichen: Eine Erneuerung/ein Ersatz von Bauten (häufig ausgelöst durch einen Generationenwechsel im Quartier) ebenso wie eine Sanierung bestehender Häuser. Für grössere zusammenhängende Baugebiete sieht die BNO eine Gestaltungsplanpflicht vor (z.B. für das Bauland in den Gebieten Niederwies, Chrüz und entlang der Schöneggstrasse). Das Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Abteilung Raumplanung, definiert Gestaltungspläne wie folgt: «Gestaltungspläne enthalten Bestimmungen zu Einpassung und Qualität der Überbauung, Volumen, Nutzung, Erschliessung, Freiraumgestaltung, Energie, Lärmschutz und so weiter, die speziell auf das betroffene Areal und die Umgebung zugeschnitten sind. Dabei sind bis zu einem gewissen Mass Abweichungen von den BestimmungenderBau- undNutzungsordnung (BNO) möglich, wenn dadurch ein besseres Ergebnis erreicht und nachgewiesen werden kann…» Das heisst konkret, dass der Bauherr das Gebiet dichter überbauen kann, als in der Zone eigentlich zulässig ist. Für diesen (finanziellen) Vorteil muss er sich allerdings an die Vereinbarungen des Gestaltungsplanes halten, die zugunsten der Aussenraumqualität getroffen werden. Der Gestaltungsplan ist ein Instrument, um der Gemeinde ein Mitspracherecht bei der Bebauung einzuräumen. Sie kann ihre Interessen gegenüber den Bauherren vertreten und für das Dorf das Beste «rausholen». Ein Gestaltungsplan entsteht imTeam: Bauherr/in, Architekt/in, Raumplaner/in, Gemeinderat, Abteilung Bau und Planung erarbeiten das Projekt, dann wird es zur Mitwirkung öffentlich aufgelegt. In dieser Phase können alle Einwohner/innen das Projekt anschauen und Vorschläge dazu eingeben. Nach Ablauf der Auflage werden die Vorschläge geprüft, eventuell eingearbeitet und das Projekt abgeschlossen. Dann kommt es zur öffentlichen Auflage des Projekts, bei dem betroffene Einwohner/innen das Projekt sichten können und, falls notwendig, Einwendung erheben können. Erst nach Abklärung der Einwendungen und einer eventuellen Anpassung des Projekts kann es anschliessend vom Gemeinderat verbindlich verabschiedet werden.
Schlüssel > 2/3 > Sommer 2022 > 9 Jubiläumsrouten von Baden Regio Baden Regio feiert sein 75-Jahr-Jubiläum mit fünf Wanderrouten durch die 24 Mitgliedsgemeinden. Text: Ralf Windbiel, Fotos: Hanspeter Kühni, Béla Polyvàs Die Ruine Freudenau. Hotspot Nr. 111/bp Die Holzbrücke nach Turgi. Hotspot Nr. 110/hk Seit 75 Jahren fördert Baden Regio eine nachhaltige und vernetzte Regionalentwicklung. 2022 feiert Baden Regio Jubiläum und lädt die Bevölkerung ein, auf fünf Wanderrouten durch die 24 Mitgliedsgemeinden Baden Regio und seine Besonderheiten noch besser kennenzulernen (baden-regio.ch/jubilaeumsrouten). Mittels Smartphone oder auch via Website lassen sich quer durch die Baden-Regio-Gemeinden spannende Hintergründe zu insgesamt 121 ausgesuchten Standorten von besonderem Interesse nachlesen. Untersiggenthal ist mit den Gemeinden Gebenstorf, Obersiggentahl, Turgi und Würenlingen in «Route 1: Unteres Limmattal» aufgeführt. Erleben Sie das untere Limmattal während dieser gut fünfstündigen Jubiläumsroute. Der Start befindet sich in Gebenstorf und führt nicht nur am einzigartigen Wasserschloss vorbei, sondern auch am grössten Forschungsinstitut für Natur- und Ingenieurwissenschaften der Schweiz. Insgesamt lassen sich auf demWeg 22 Hotspots entdecken. Am Ende der Route befinden Sie sich im Zentrum der Gemeinde Obersiggenthal. Folgende Hotspots sind in Untersiggenthal zu finden: - Holzbrücke Turgi - Limmatuferweg von der Holzbrücke via Ruine Freudenau bis zur historischen Mauer - Sänten / Iflue - Steinenbühl - Ortsmuseum Die Routen sind auf der Homepage beschrieben und weitgehend auch mit dem Kinderwagen gut zu bewältigen.
> 10 Porträt Josef Keller ist Ortsbürger von Untersiggenthal, ob wohl er 1952 in Nussbaumen geboren wurde. Im damals noch ländlichen Ortskern wuchs er gegenüber einer Obstbaumwiese auf, die viele Jahre später dem Markthof weichen musste. Erst im Jahr 1982 zogen Josef und seine frisch angetraute Frau Jeannette in Josefs Heimatort Untersiggenthal. Hier wurden die beiden Töchter geboren, die noch immer hier wohnen, sodass die vier Enkel häufig zu Besuch kommen können. Josef lernte auf der Gemeinde Obersiggenthal den Beruf des Tiefbauzeichners. Ende der 60er-Jahre machten viele Gemeindeverwaltungen die Planung von Wasser-, Abwasser- und Strassenbauprojekten noch selber, statt sie – wie heute üblich – einem Ingenieurbüro zu übergeben. Nach der Lehre blieb er zunächst in Obersiggenthal, bis es ihn nach zwei Jahren in die Privatwirtschaft zog. Bei der NOK (heute Axpo) arbeitete er im Bereich Kraftwerksplanung. Nach einem achtjährigen Abstecher zum Ingenieurbüro Senn zog es ihn zurück zur AXPO – wo er sich bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2017 mit der Planung von Hochspannungsleitungen beschäftigte. So weit, so durchschnittlich. Doch Josef Keller ist alles andere als durchschnittlich. Sein Wissen über Pilze, ihre Lebensgrundlagen und deren Zusammenhänge in der Natur ist enorm. Begonnen hat seine Passion damit, dass er gerne Pilze ass, die seine Mutter gesammelt hat. Die Mutter war vorsichtig und beschränkte das Sammeln auf die drei Pilzarten, die sie sicher bestimmen konnte. Josef Keller wollte dann selbstständig das Menü erweitern und zog mit dem kleinen Hallwag-Taschenbuch «Unsere Pilze» los. Seine Sammlung präsentierte er anschliessend dem Pilzkontrolleur in Nussbaumen… Andere Jugendliche hätten das Pilzsammeln vielleicht aufgegeben, nachdem ihnen der Pilzkontrolleur fast die ganze Sammlung wegen Ungeniessbarkeit oder gar Giften entsorgt hatte. Nicht so Josef. Es interessierte ihn, wieso der Kontrolleur sofort die kleinen Unterschiede zwischen den Pilzen erkennen konnte. Es reizte ihn, herauszufinden, worauf man bei welcher Art besonders achten muss. Deshalb kaufte er sich ein grosses Pilzbuch (Rose Marie Dähncke «700 Pilze in Farbfotos») und lernte es mehr oder weniger auswendig. Sein nächster Besuch beim Pilzkontrolleur war schon wesentlich erfolgreicher, und in kurzer Zeit entwickelte er sich zu einem Musterschüler. 1986 trat er dem Pilzverein Baden bei und übernahm nach bestandener Prüfung im Jahr 1993 das Amt des Pilzkontrolleurs. Josef Keller kann von den rund 5000 Pilzarten in der Schweiz ein paar Hundert makroskopisch ansprechen. Die hierzulande wachsenden essbaren – aber auch die gefährlichen Giftpilze - erkennt er auf Anhieb. Sein Grundlagenwissen ist riesig. So höre ich zum ersten Mal im Leben von MykorrhizaPilzen, die in einer Symbiose mit ihrer Partnerpflanze leben. Oder von einer Variante eines seltenen Blauen Rötlings auf der Iflue, bei dem erst nach zwanzig Jahre festgestellt wurde, dass er identisch ist mit einem Beleg aus England, den man genetisch als neue Art identifiziert, aber noch nicht beschrieben hat. Josef Keller ist und war gerne Pilzkontrolleur. Er hat viele interessante und interessierte Menschen kennengelernt. Was ihm immer etwas leid tat, war, wenn er Kindern ihre Sammelkörbchen ausleeren musste. Er kann sich noch erinnern, wie frustrierend das war. Er empfiehlt Eltern deshalb, die Kinder beim Sammeln anzuleiten und sie nicht einfach alle Pilze ausreissen zu lassen. Wenn Josef Keller für einen Tag König von Untersiggenthal wäre, würde er für seine Familie Cervelat und Brot einpacken und am Höchsten Punkt Untersiggenthals grillieren gehen. Dort würde er still geniessen, für einmal der höchste Untersiggenthaler zu sein. Josef Keller ist und war gerne Pilzkontrolleur. Er hat viele interessante und interessierte Menschen kennengelernt. Der Pilz-Sepp Dreissig Jahre lang hat Josef Keller die Pilzsammler der umliegenden Gemeinden beraten. Auf Ende Jahr übergibt er das Amt seinem Nachfolger. Text: Saskia Haueisen, Foto: Hanspeter Kühni
Schlüssel > 2/3 > Sommer 2022 Josef Keller mit Charly beim Schachenbrünneli
> 12 Gemeinde Ein erfolgreicher Einstieg in den Instrumentalunterricht beginnt oft mit der Beratung durch die Musikschulleitung. Mit einer grossen Portion Optimismus und etwas MUT steht einem erfolgreichen Instrumentalunterricht nichts mehr Wege. Seit mehreren Jahren bietet die Musikschule Untersiggenthal Turgi MUT das Blockflötenensemble für Erwachsene an. Diese interessante Formation probt einmal im Monat. Am Jahreskonzert vom 23. Januar 2022 hat das Ensemble mit der Concert Polonaise von Georg Friedrich Telemann (1681 – 1767) ein wunderschönes Barockwerk aufgeführt. Seit August 2021 steht das Ensemble unter der Leitung von Frau Marie Delprat: Frau Delprat, Sie leiten das Blockflötenensemble für Erwachsene. Was motiviert Sie? Ich finde es wichtig, meine Unterrichtsmethoden zu variieren. Kinder zu unterrichten ist etwas völlig anderes, als Erwachsene zu unterrichten. Beides bereitet mir viel Freude. Welchen Wunsch haben sie in Bezug auf die Besetzung des Ensembles? Ich würde gerne das Repertoire des Ensembles weiter ausbauen. Es wäre gut, ein oder zwei Flöten mehr zu haben, und wir suchen Personen, die neugierig darauf sind, Tenor- und Bassflöten zu üben. Instrumentalunterricht Erwachsene Bei der letzten Tarifanpassung war die Förderung des Erwachsenenunterrichts ein zentrales Anliegen der Musikschule Untersiggenthal Turgi MUT Text und Foto: Marc Mehmann Blockflötenensemble beim Proben Das Blockflötenensemble spielt in einer sehr guten Qualität. Welches ist das nächste Projekt? Wir bereiten zwei grosse Stücke vor. Zwei Beethoven-Arrangements, um ein wenig klassisches Repertoire spielen zu können, und dann eine dreistimmige Mattheson-Sonate. Benötigen Sie für dieses Projekt noch weitere Instrumente? Ja, wir könnten gerne Streichinstrumente wie Violine oder Cello aufnehmen. Aber auch andere Blasinstrumente wie die Querflöte. Um ein «echtes» Basso continuo zusammenzustellen, könnten wir auch einen Cembalisten (oder Pianisten) dabei haben. Was könnte die Inspiration für Interessierte sein, im Blockflötenensemble mitzuspielen? In erster Linie ist es ein sozialer Moment. Wir treffen uns und teilen gemeinsam die Lust am Blockflötenspiel. Es ist auch eine andere Art des Dialogs und des Zuhörens. Interview mit Marica Patanè Meili, einer erwachsene Schülerin: Wie sind Sie zum Entschluss gekommen, als Erwachsene wieder den Musikunterricht zu besuchen? Im Rahmen meines Studiums für die Primarstufe an der PH Zürich beschloss ich, einen Sologesangskurs zu besuchen. Ich hatte so viel Spass daran, dass ich im Anschluss an die beiden Semester mit dem Sologesangsunterricht an der MUT weitermachte. Welche positiven Eigenschaften hat die Musik in Ihrem Familien-/Alltagsleben? Die Freude an der Musik ist ansteckend. Unsere beiden Kinder machen auch sehr gerne Musik: Unsere Tochter spielt Blockflöte und Saxophon, unser Sohn Trompete. Manchmal spielen wir spontan miteinander, probieren das eine oder andere Stück aus. Es klingt dabei nicht immer harmonisch, aber das ist ja auch nicht die Hauptsache. Stattdessen geniessen wir diese kurzen Augenblicke des gemeinsamen Musizierens, einfach weil es uns zum Lachen bringt!
> 13 Schlüssel > 2/3 > Sommer 2022 Das Kollegium in der Klausur in Murten Das Abfragen von Wissen zum Ende eines Themas mit einer Prüfung ist nur noch eine von vielen Möglichkeiten der Beurteilung. Die Diskussion über das Lernen, die angepasste Förderung und den Umgang mit Noten ist aus meiner Sicht Merkmal einer guten Schule. Eine herausfordernde Aufgabe für unsere Lehrerinnen und Lehrer ist die Gestaltung des ganzen Lernprozesses. Es braucht wirkungsvolle Lernaufgaben und eine intensive Begleitung mit Blick auf die Förderung. Hier liegt beim Unterrichten ein Schwerpunkt, ganz nach dem Motto «Der Weg ist das Ziel». Herkömmliche Prüfungen werden ergänzt mit anderen Beurteilungsanlässen. Wie setzen wir das in der Praxis um? Gemeinsam haben die Lehrpersonen in einem langen Prozess ihren Konsens gefunden und in einem Beurteilungskonzept festgehalten. Dieses Konzept gilt über alle Stufen. Das ist in meinen Augen grossartig. Dank der Gemeinde Untersiggenthal konnten wir mit dem ganzen Team im April in Murten die Einführung des Lehrplans 21 in der Klausur abschliessen. Die Umsetzung geht weiter. Wir haben die Zeit intensiv genutzt und auch das unbeschwerte Zusammensein sehr genossen. Worin genau besteht der Auftrag der Schule bei der Leistungsbeurteilung? Für die Schülerinnen und Schüler sind Prüfungen und erweiterte Beurteilungsformen ein integrierter Bestandteil ihres Lernprozesses. Bevor es eine Beurteilung gibt, erhalten sie Informationen in Form von Feedbacks, Berichten und Noten. Diese zeigen die Entwicklung im Lernen auf, die zentral ist für eine Gesamtbeurteilung im Zeugnis. Was ist dabei neu für die Lehrpersonen gegenüber der vorherigen Praxis? Die herausfordernde Aufgabe für uns ist die Gestaltung des ganzen Lernprozesses. Es braucht wirkungsvolle Lernaufgaben und eine intensive Begleitung des Lernprozesses eines jeden Schülers/einer jeden Schülerin. Hier liegt beim Unterrichten das Gewicht. Wie fliessen individuelle Lernfortschritte in die Beurteilung ein, und welche Instrumente stehen den Lehrpersonen zur Verfügung, um diese sichtbar zu machen? Die klare Orientierung am Lernziel ist wichtig. Viele Lehrpersonen führen zu Beginn oder in der Mitte eines Themas unbenotete Lernstandserfassungen durch. Sie nutzen die Erkenntnisse für die Planung der individuellen Förderung und zur Veranschaulichung der Lernfortschritte. Hierzu dienen auch Selbst- und Fremdeinschätzung. Der Weg ist das Ziel Die gesamte Schule hat in den letzten fünf Jahren intensiv am Lehrplan 21 und am Thema Lernen und Beurteilen gearbeitet. Text: Silvia Mallien und Daniela von Dach, Foto: Daniela von Dach Beurteilungsdossiers - 50 % klassische Prüfungen - 50 % erweiterte Leistungsbelege wie a. Produktorientierte Leistungsbele- ge, wie z.B. Vorträge, Plakate, Lap- books etc. b. Prozessorientierte Leistungs- belege, z.B. aus dem Lernjournal c. Handlungsorientierte Leistungs- belege, z.B. in den Fächern WAH, Turnen, Werken
> 14 Schule KunstStück 2022 In der diesjährigen Projektwoche der Mittelstufe ging es um Kunst und Musik. Den Abschluss bildete eine Tanzaufführung. Text und Fotos: Daniela von Dach Auch der Aussenraum wurde künstlerisch gestaltet. Inspiriert von Claude Monet machten Schüler und Schülerinnen ein 3D-Bild Am Freitag, 13. Mai 2022, war es so weit. Über 200 Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe Untersiggenthal zeigten, was sie während ihrer beiden Projektwochen zusammen mit ihren Lehrpersonen und den beiden Tanzpädagogen Rena Brandenberger und Guy Mäder erarbeitet hatten. Den Spuren der grossen Künstler quer durch alle Epochen waren sie gefolgt. «Was denke und fühle ich, wenn ich die Kunstwerke betrachte?» «Welche Eindrücke und Gefühle haben die Künstlerinnen und Künstler in ihren Werken verarbeitet?» Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, haben die Schülerinnen und Schüler selbst Hand angelegt. Ihre grossen und kleinen «KunstStücke» präsentierten sie in einer Ausstellung. Vernissage war eine Stunde vor der fulminanten Premiere des Tanzprojekts KunstStück 2022 vor elterlichem und auswärtigem Publikum. Tanzend von da Vinci bis Banksy In ihrer Choreografie gelang es den beiden Theaterpädagogen, die bildende Kunst mit anderen Formen des künstlerischen Ausdrucks auf der Bühne zusammenzubringen. So führte ein staunendes Mädchen das Publikum von einer Tanzszene zur nächsten. Vom Kunstschaffen in der Antike über Leonardo da Vincis Mona Lisa zu Claude Monet in Hosenträgern und mit Spazierstock. Edvard Munchs «Schrei»
> 15 Schlüssel > 2/3 > Sommer 2022 Dynamischer Ausdruck in Blautönen. Der Sprayer/innen-Nachwuchs, ganz in Weiss, tanzt die Bühne farbig. Tanz, durch Gipsmasken anonymisiert. Der rote Teppich für die Stars und ihre Eltern tauchte aus dem Nebel zum Song «Scream» von Michael Jackson und seiner Schwester Janet auf. Die grossartig getanzten, mechanisch wirkenden Staccato-Szenen der 6b erinnerten an die surrealistischen Maschinenmonster von H.R. Giger. Als Kontrast empfanden Blumenbouquets auf den Köpfen der tanzenden 4a den Triumph des Lebens über den Schmerz in Frida Kahlos Leben nach. Treffender hätte der musikalische Aufruf «Let's get Loud!» dazu nicht sein können. Der Sprayernachwuchs aus der 5a um das Künstlerphantom Banksy nahm in seiner Schlussszene wirkungsvoll das Mädchen mit dem roten Ballon in seine Mitte und hüllte den Saal in den Duft aus zahlreichen Deo-Spraydosen. Zum Abschluss sang die versammelte Mittelstufe «Together we stand». Es war ein grossartiges Spektakel, ein kraftvolles und ausdrucksstarkes Zusammenspiel aus Licht, Farben, Kostümen, Bewegung und Musik. Ein Feuerwerk der Lebens- und Schaffensfreude.
> 16 Schule Schulzimmer werden zu Kunstateliers Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern begleitete die Projektwoche «KunstStück 2022» als Reporterteam und berichtet von ihren Recherchen und Interviews. Text: s. Artikel, Fotos: Michael Erne, Emilie Brühlmeier, Lucija Andrijanic 6b Jeden Morgen punkt 7.45 Uhr trifft sich das motivierte Redaktionsteam «KunstSchlüssel» im grossen Sitzungszimmer. Nach einem kurzen Briefing unter der Leitung von Katja Stücheli schwärmen die neun jungen Journalistinnen und Journalisten aus und machen sich ein Bild vom kreativen Schaffen in den Schulzimmern: Edvard Munch Sein bekanntestes Gemälde ist «Der Schrei». Darum beschäftigten sich die Kinder der 6c mit Gipsmasken. Diese Masken werden an Bambusstäben befestigt und für den Bühnenauftritt gebraucht. «Bis jetzt haben wir die Bambusstäbe mit Garn umwickelt und die Gipsmasken gemacht, die vom eigenen Gesicht abgedruckt werden», sagt Das Redaktionsteam des «Kunst-Schlüssels» Frau Suter, die Lehrerin. «Die Gipsbinden werden in Wasser eingelegt und nachher vorsichtig aufs Gesicht gelegt», erklärt eine Schülerin. Claude Monet Er war ein Künstler, der gerne Seerosen, Landschaften und die Natur malte. Die Klasse 4c macht dazu ein riesiges SeerosenBild: Der Wasserhintergrund wurde mit Gouache-Farbe und viel Wasser gemalt, das dauerte tatsächlich nur eine Schulstunde! Die Seerosen wurden mit Neocolor gezeichnet und draufgeklebt. «Wir haben schon Seerosen und Bilder im Monet-Style gemacht und dann haben wir den Kontrast nachgestellt, das war ziemlich schwierig!», erklärt ein Schüler. Nikki de Saint Phalle Die Klasse 5c machen Nana-Figuren mit Zeitungen, Fischkleister und Klebeband. Etwa 14 Stunden dauert es, bis diese Figuren fertig sind und ausgestellt werden können. Die echte Nana-Figur ist riesengross und im Hauptbahnhof Zürich anzuschauen. Noemi Fries und Bigna Lozza, 6a Antike Kunst Die Klasse 5b hat das Thema «Antike Kunst». Für die Ausstellung zeichnen sie Olivenblätter, und sie formen kleine Schalen aus Ton und verzieren diese dann mit Mustern. Der Lehrerin, Frau Uebersax, gefällt diese Projektwoche sehr gut, weil es mal etwas anderes ist und die Kinder für die Tanzaufführung vieles mitgestalten können. Yayoi Kusama Die Klasse 4b hat das Thema «Yayoi Kusama». Diese Künstlerin malt sehr viel mit Punkten, sie hat auch ganze Räume mit Punkten bemalt. Aus diesem Grund hat die Klasse alle Fenster vom Schulhaus A mit Punkten verziert. Von aussen sieht es ziemlich witzig aus! Arbeiten am Teich von «Claude Monet».
> 17 Schlüssel > 2/3 > Sommer 2022 mit Zeitungen beklebt und dann mit schwarzer Farbe Ratten draufgemalt. Auch haben die Schüler das berühmte Bild, welches mal vor vielen Leuten einfach geschreddert wurde, nachgestellt: Das Bild vomMädchen mit dem Luftballon wurde unter dem Bilderrahmen in Streifen geschnitten. «Leonardo da Vinci war ein Genie» Die Kinder der 6a haben sich auf Leonardo da Vinci so vorbereitet, dass sie im Internet oder in Büchern über ihn recherchiert haben. Zudem haben die Mädchen Mona Lisa gezeichnet und das Bild verändert, und die Jungs haben das berühmte Bild «Das Abendmahl» nachgestellt. Emilie Brühlmeier und Lucija Andrijanic, 6b H.R. Giger Die Klasse 6b hat das Thema «H.R.(Hansruedi) Giger». Dieser Künstler ist vor allem für seine Filme bekannt, und zwar die Alien-Filme. Diese Filme sind ein bisschen gruselig. Für die Ausstellung baut die Klasse alte Stühle um. Die Stühle werden zu Aliens umgewandelt. Bei ihrer Tanzszene nehmen sie Rohre mit auf die Bühne; Giger hat ja MenschenMaschinen gebaut. Céleste Gubler und Melina Signer, 5a «Ich weiss schon ganz viel über Frida Kahlo» Die Klasse 4a präsentiert die Künstlerin Frida Kahlo. Wir sehen, dass da schon fleissig gemalt und gezeichnet wird. Wenn man die Kinder anschaut, merkt man, wie viel Spass sie am Zeichnen und an der ganzen Projektwoche haben. Alle zusammen haben ein riesiges Bild von Frida Kahlo gemalt. Wir haben auch mit Frau Rey, unserer Stufenleiterin, ein Interview gemacht und sie gefragt, was denn anders sei als bei dem Tanzprojekt Neverland (2019). Sie hat gesagt, dass die Klassen damals nicht eine ganze Woche an einem gemeinsamen Thema gearbeitet haben. «Niemand weiss, wer Banksy ist» Die Klasse 5a hat den berühmten, aber trotzdem anonymen Künstler Banksy. Da er ein Strassenkünstler bzw. Sprayer ist, hat die Klasse etwas Passendes für die Projektwoche gemacht: Sie hat kleine Leinwände Kostüme «Es war sehr viel Arbeit, aber ich war nicht alleine», sagt Paola Pesolillo. Die Lehrerin für Textiles Werken macht es für 220 Schüler möglich, mit einem sehr gut angefertigten Kostüm zu tanzen. Sehr auffällig ist der grosse Blumenhut von Frida Kahlo für die Szene der Klasse 4a. Der Schweizer Künstler H.R. Giger hat viele Bilder sehr eigenartig gestaltet. Für das Kostüm dieser Szene sprayen sich die Kinder ihre Haare mit einem Silber-Spray an und sind ganz schwarz angezogen. Matteo Cicio, 5b Choreografie Rena und Herr Mäder zeigten vor, wie die Kinder tanzen sollen und trainierten mit uns jeden Tag. Rena, die Tänzerin, sagt, dass für sie ein guter Tanz abwechslungsreich sein muss, damit er spannend bleibt. Sie findet es cool mit 220 (!) Kindern zu tanzen. Es ist zwar anstrengend, aber die Kinder machen es gut. Wenn Rena tanzt, ist sie meistens fröhlich, aber manchmal auch traurig, es kommt ganz drauf an, wie sie tanzen muss. Kashyap Aluri, 5b Mathis, Klasse 5a, mit seiner Banksy-Ratte Ein «Grusel»-Stuhl nach H.R. Giger Frida Kahlo liebt kräftige Farben. Die Kostüme wurden im Atelier selbst gemacht.
> 18 Schule Wir haben euch nicht nur vieles gelehrt. Wir haben auch mit euch gelacht, gekämpft, gestritten und gelitten. Wir haben zusammen die Corona-Massnahmen durchgestanden und vieles erlebt, das uns und euch in Erinnerung bleiben wird. Jetzt zieht ihr weiter und seid froh, die Schule hinter euch zu lassen. Wir wünschen euch für eure Zukunft viel Erfolg und alles Gute für den weiteren Lebensweg. Eure Klassenlehrpersonen und die Schulleitung Schulabgänge 2022 Automobilfachmann EFZ 2 Kauffrau EFZ/Kaufmann EFZ 4 Dentalassistentin EFZ 1 Polymechaniker EFZ 1 Detailhandelsfachfrau/-mann EFZ 4 Fachfrau Gesundheit EFZ 3 Fachfrau Gesundheit EBA 1 Fachfrau Betreuung EBA 1 KSB Kombijahr 6 Heizungsinstallateur EFZ 1 Logistiker EBA 1 Mediamatikerin EFZ 1 Zeichner EFZ mit BM 1 Schreiner EFZ 1 Fahrradmechaniker EFZ 1 Betriebsinformatikerin EFZ 1 Elektroinstallateur EFZ 1 Wirtschaftsmittelschule WMS 1 ipso Informatikschule Aarau 1 Abschlussklassen Diese Jugendlichen schliessen die Schultür zum letzten Mal hinter sich und beginnen ihre berufliche Zukunft. Die Realklasse 3a von Christof Wirth
> 19 Schlüssel > 2/3 > Sommer 2022 Die Sekundarklasse 3a von Patrick Aebi und Ramona Sommer Dienstjubiläen Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr wieder vielen Kolleginnen und Kollegen zu einem Dienstjubiläum gratulieren können. Herzlichen Dank für euer Engagement und eure Treue zu unserer Schule. Schulleitung und Gemeinderat Untersiggenthal Nach 5 Jahren Rossella Ayfer, Florian Bogusch, Barbara Cumetti-Leutenegger, Jelena Gasic, Marion Zeiter, Marianne Zingg Nach 10 Jahren Hilke Andersson, Beat Blum, Dagmar Bodmer, Stephanie Haensler, Lea Simonetto, Judith Suter, Anna Zehnder Nach 15 Jahren Patrick Aebi, Claudia Benninger, Véronique Cherix, Rebecca Siedler, Corinne Suter, Patrick Uebersax Nach 20 Jahren Elias Kohli Nach 25 Jahren Patricia Brühwiler, Percy Güttinger, Marianne Trefzer Keller, Nach 30 Jahren Adrian Pfändler, Christian Basler, Vera Schneider, Charlotte Stettler-Buschor
> 20 Schule Julia Basler, Primar, Mittelstufe Im Sommer schliesse ich meine Ausbildung an der pädagogischen Hochschule in Windisch ab. Ich freue mich sehr, dann eine vierte Klasse an der Schule Untersiggenthal unterrichten zu dürfen. In den vergangenen zwei Jahren habe ich im Rahmen eines Praktikums und bei Stellvertretungen schon viele Einblicke in den Schulalltag in Untersiggenthal erhalten. Ich habe das offenherzige und unterstützende Team kennengelernt und viele tolle Kinder, mit denen das Lernen Spass macht. Seit zwei Jahren wohne ich in Döttingen, wo ich gerne mit den Inlineskates um den Stausee fahre oder mich mit einem guten Buch an die Sonne setzte. Ich verbringe sehr gerne Zeit mit Freunden und Familie und mache leidenschaftlich gerne Musik. Nadia Bislin, Primar, Unterstufe Seit vier Jahren wohne ich mit meinem Partner und unserer kleinen Tochter in Baden. Aufgewachsen bin ich im Sarganserland. In meiner Freizeit bin ich gerne mit meiner Familie und Freunden draussen unterwegs, im Park, im Wald oder in den Bergen. Seit über zehn Jahren begleite ich Kinder bei ihrem Übertritt vom Kindergarten in die Schule und auf ihrem weiteren Lernweg in der Unterstufe. Diese Aufgabe bereitet mir grosse Freude, und ich erlebe sie als sehr bereichernd. Ab dem Sommer werde ich Teilzeit in der Einschulungsklasse tätig sein und freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Kindern und Lehrpersonen. Seit den Frühlingsferien darf ich bereits «Untersiggenthalerluft» schnuppern, ich arbeite bereits als Klassenassistenz im Kindergarten Zelgli. Neue Lehrpersonen Der Sommer ist für Lehrpersonen die Zeit des Abschieds, aber auch die Zeit der Begrüssung. Text und Fotos: Neue Lehrpersonen Melania Buzanowski, Primar, Unterstufe Ich freue darauf, zusammen mit Patricia Steiger im Jobsharing Primarlehrerin an der Unterstufe zu sein. Ich bin 30 Jahre alt und lebe mit meinem Mann und unserer einjährigen Tochter in Vogelsang. Aufgewachsen bin ich in Turgi und habe lange in Untersiggenthal gewohnt. Lustigerweise werde ich im gleichen Schulzimmer unterrichten, in welchemmeinMann die Unterstufe besuchte. Meine Freizeit verbringe ich sehr gerne mit unserer Tochter und auf Velotouren mit meiner Familie. Zusätzlich gehe ich ins Crossfit, um mich fit zu halten. Am Lehrerberuf gefällt mir besonders, dass ich die Kinder beim Lernen unterstützen und begleiten kann. Es motiviert mich, Fortschritte bei den Kindern beobachten zu können. Corinne Fernandez, Primar, Unterstufe Seit gut einem Jahr wohne ich mit meinem Mann in Untersiggenthal. Im letzten Sommer kam unsere Tochter zur Welt und nun geniessen wir viel Zeit zu dritt. Ab diesem Sommer werde ich Teilzeit als Klassenlehrerin eine erste Klasse unterrichten. Vorher habe ich bereits elf Jahre als Klassenlehrerin an einer kleinen Schule gearbeitet. Nun freue ich mich sehr, im Teamteaching eine Klasse zu führen und gemeinsamProjekte zu planen und durchzuführen. In meiner Freizeit lese ich gerne Romane und bin viel in der Natur unterwegs, vor allembeimWandern und Skifahren. Schon seit vielen Jahren bin ich im Turnverein Windisch engagiert. Zusammen mit Turnkolleginnen leite ich die Mädchenriege, und wir nehmen jedes Jahr an verschiedenen Wettkämpfen teil.
Schlüssel > 2/3 > Sommer 2022 > 21 Patricia Steiger, Primar, Unterstufe Zusammen mit meinem Partner, drei Alpakas, vier Turopoljeschweinchen und zehn Hühnern darf ich auf einem schönen Biobauernhof wohnen. Nach mehreren Jahren in der Regelschule konnte ich in den letzten zwei Jahren als Klassenlehrerin an einer Sonderschule Erfahrungen sammeln. Nun freue ich mich darauf, ab August wieder zurück in der Regelschule eine erste Klasse übernehmen zu dürfen Kinder beim Schritt in die Schule zu begleiten und sie zum Lernen, Lesen und Rechnen motivieren zu dürfen. Ich habe viele Interessen. So liebe ich es, zu reisen und neue Kulturen kennenzulernen. Ich kümmere mich gerne um unsere Tiere, helfe in unserem Rebberg mit und bin gerne in der Natur. Im Winter liebe ich das Skifahren und unterrichten in der Skischule. Jessica Ziegler, Primar, Unterstufe Mit viel Freude blicke ich auf den Unterrichtsstart nach den Sommerferien und bin schon voller Ideen für kreative Stunden mit den Schülerinnen und Schülern. Als gelernte Kindergarten- und Primarlehrerin habe ich die letzten Jahre Teilzeit unterrichtet und bin tagtäglich von meiner 2-jährigen Tochter pädagogisch gefordert. Sie lehrt mich, auch im Kleinen viel Spannendes zu entdecken und die Welt mit den Händen zu erkunden, einfach auszuprobieren, ohne dass es nur ein «Richtig» und ein «Falsch» gibt. Genau so stelle ich mir das heutige TTG vor. Vieles auf körperlicher, sinnlicher Ebene erleben und dadurch verschiedene Techniken und Verfahren kennenlernen und dabei spannende Produkte kreieren. Zu lernen, dass Material kostbar und teilweise begrenzt verfügbar ist, ist im heutigen Zeitalter unabdingbar, was mit der Wertschätzung der Natur den Kindern einfach mitgegeben werden kann. Lukas Zweifel, Sek 1, Englisch Nach drei Jahren Ausbildung und diversen Stellvertretungen kann ich es nun kaum erwarten, meine erste Festanstellung anzutreten. Ich werde Klassen der zweiten und dritten Sekundar- und Realschule, während neun Wochenlektionen, im Fach Englisch unterrichten. Ein alltagsbezogener und aktiver Unterricht ist mir dabei besonders wichtig. Nebenbei absolviere ich das zweijährige Masterstudium zur Sekundarschullehrperson an der PH Zürich. Meine Freizeit verbringe ich im Sommer gern mit Velofahren, Wandern und Joggen. In der kalten Jahreszeit widme ich mich stärker der Pflege eines Waldstücks, welches ich zusammen mit meinem Vater unterhalte. Familienerlebnisse und das Aufrechterhalten von Freundschaften geniessen bei mir einen hohen Stellenwert. Nina Hegnauer, Primar, Mittelstufe Nach dem Gymnasium hat sich dank der Arbeit als Klassenassistenz hier in Untersiggenthal mein Berufswunsch konkretisiert: Primarlehrerin. Nach dem Studium freue ich mich, jetzt meine theoretisch erworbenen Kenntnisse an der Primarschule in die Praxis umzusetzen. Ich schätze es, die Kinder auf einem Teil ihres Lebenswegs zu begleiten und zu unterstützen, und es ist mir wichtig, dazu beizutragen, dass sie ihr volles Potenzial ausschöpfen können. In meiner Freizeit engagiere ich mich seit vielen Jahren mit viel Begeisterung im Jugendzirkus Arabas. Ich bin mit dem Zirkus aufgewachsen und lebe meine Leidenschaft nun als Vereinspräsidentin und Trainerin weiter. Ich verbringe ausserdem gerne und viel Zeit draussen in der Natur und liebe es, durch die Welt zu reisen. Thomas Hügli, Sek 1 und 2 Ich freue mich darauf, als Lehrperson für die Fächer Natur und Technik und Bewegung und Sport an der Schule Untersiggenthal zu unterrichten. Ich bin 52 Jahre jung und lebe mit meiner Frau und meiner Tochter, 2J., in der Stadt Zürich. Nach der Lehre zum Elektromonteur und demMilitärdienst habe mich als Quereinsteiger in der Stellenvermittlung selbstständig gemacht. Als Jungunternehmer habe ich die Ausbildung zum Technischen Kaufmann FA gemacht und gleich noch das Eidg. Diplom zum Geschäftsführer KMU erworben. Später habe ich noch ein Journalismusstudium absolviert. Im letzten Jahr habe ich mein Unternehmen verkauft, um 2021 mein Studium zur Lehrperson an der PH FHNW beginnen zu können. Mit Jugendlichen habe ich in der Vergangenheit viel im (Kampf-)Sport gearbeitet. Mit viel Energie, sehe ich der Anstellung entgegen und bin gespannt, alle Schülerinnen und Schüler kennenzulernen, mit ihnen eine wertschätzende Beziehung aufzubauen und sie zu fordern und zu fördern. Dennis Sieger, Sek 1 Ich bin 31 Jahre alt und wohne zusammen mit meiner Frau und unserem Sohn in Würenlos. Hier bin ich aufgewachsen und zur Schule gegangen. Meine Ausbildung habe ich an der Pädagogischen Hochschule Zürich absolviert und die letzten zwei Jahre als Sekundarlehrperson in Zürich Altstetten gearbeitet. Ich freue mich sehr darauf, in meinen Heimatkanton zurückzukehren und als Klassen- und Sportlehrperson an der Schule Untersiggenthal tätig zu sein. Eine meiner persönlichen Leidenschaften ist American Football. Seit einigen Jahren übe ich den Sport aus, den ich während eines Sprachaufenthalts in Amerika kennengelernt habe.
> 22 Schule Verabschiedungen Lehrpersonen Nicht nur in den Schulklassen gibt es jeweils im Sommer Veränderungen. Auch im Lehrerkollegium heisst es für manche Abschied nehmen. Text: s. Artikel, Foto: Daniela von Dach Ursula Rey, Schulleiterin Mittelstufe Ursula Rey beendet ihre Arbeit als Schulleiterin Mittelstufe nach 15 Jahren. Rückblickend sagt sie: «Es war meine wichtigste Aufgabe, ein gut funktionierendes Stufenteam zusammenzuhalten. Das bedeutete, dass ich Gruppen von Lehrpersonen oder auch einzelne mit viel positiver Verstärkung unterstützte, um gemeinsam den Aufgaben gewachsen zu sein und gut vorwärtszukommen. In anspruchsvollen Situationen konnte ich helfen, indem ich Lehrerinnen und Eltern darin ermutigte, sich in den anderen Menschen hineinzuversetzen, um mit dem Blick des anderen über Lösungen nachzudenken. Ich wünsche mir, dass unsere Lehrerinnen und Lehrer ihr Bestes geben und dabei gesund bleiben. Ohne Lachen und eine Portion Leichtigkeit geht das nicht!» Ursula Rey hat mit viel Herz und Können die Mittelstufe geführt. Der persönliche Kontakt zu allenwar ihr sehr wichtig. Sie hat es verstanden, die Bedürfnisse aller Kinder und deren Eltern wahrzunehmen und diese einzubeziehen. Das Wohl des Kindes stand immer im Zentrum. Mit Klarheit, Beharrlichkeit und ganz viel Optimismus hat sie stets die besteLösung angestrebt und umgesetzt. Mit der gleichen Sorgfalt hat Ursula Rey ihre Lehrpersonen begleitet, beraten und in unzähligen Gesprächen oft einfach zugehört. Sie hat die Lehrpersonen in ihrer Arbeit gestärkt und ermutigt und neue Wege oder Sichtweisen aufgezeigt. Die Entwicklung der Stufe lag ihr sehr am Herzen. Die Einführung des Lehrplans 21, die grosse Verschiedenheit der Kinder und schulische Antworten auf die Veränderung der Gesellschaft verlangten neue Konzepte im Unterricht und in der Präventionsarbeit. Unter ihrer Leitung blieb das Team innovativ, unglaublich engagiert und stets motiviert. Trotz aller Ernsthaftigkeit durften der Spass und das gemeinsame Feiern nicht fehlen. Sichtbare Höhepunkte dieser Gemeinschaft Mittelstufe waren die drei Tanzproduktionen in den letzten Jahren. Im Schulleitungsteam hatten ihre Einschätzung und ihr Urteil einen hohen Stellenwert. Wir haben ihr vertraut. Souverän hat sie das Interesse der Schule beimUmbau der Schulhäuser A und C in der Baukommission vertreten. Das war ein riesiger Brocken harter Arbeit. Ursula Rey hat massgeblich dazu beigetragen, dass die gesamte Schule sich auch in ihren inneren Strukturen tragfähig und zukunftsfähig entwickeln konnte. Wir alle sind sehr glücklich, dass wir mit Nadine Güttinger eine kompetente Nachfolgerin haben. Liebe Ursle. In stürmischen Zeiten kannst du ruhig bleiben, und es kehrt Ruhe ein. Optimismus, Klarheit in den Erwartungen und gleichzeitig grosse Empathie für alle Menschen sind dein Erfolgsrezept. Es war eine unglaublich wertvolle Zusammenarbeit und spannende Zeit für uns alle. Zum Glück wirst du mit deiner konstruktiven, weitsichtigen Haltung und deinem immensen Wissen über unserer Schule weiterhin als Lehrerin an der Mittelstufe tätig sein und diese mitgestalten. Danke, Ursle, für deinen grossartigen Einsatz und die Zusammenarbeit mit dir! Für die Schulverwaltung und das Schulleitungsteam, Silvia Mallien. Ursula Rey bei der Moderation des Abschlusses von KunstStücke.
> 23 Schlüssel > 2/3 > Sommer 2022 Maurice Baillod, DaZ, und Fabienne Joho, SHP Kindergarten Zelgli Liebe Fabienne, lieber Maurice Vielen Dank für euer Engagement im Kindergarten. Es war eine kurze, sehr geschätzte Zusammenarbeit mit euch. Silvia Mallien Katharina Bessire Du bist seit unglaublichen 31 Jahren in Untersiggenthal tätig und seit 9 Jahren in unserem Team. Nachdem du lange als Legasthenie-Therapeutin die Kinder mit grosser Klarheit unterstützt hast, hast du die Herausforderung gepackt und die Ausbildung als Heilpädagogin absolviert. Bei der Arbeit in Kleingruppen hast du deine langjährige Erfahrung mit viel Geduld und Hartnäckigkeit einbringen können. Dein grosses Fachwissen und deine Lebenserfahrung waren für uns in vielen Situationen hilfreich. Oft hast du zum richtigen Zeitpunkt die entscheidenden Fragen gestellt und uns damit mögliche Lösungen aufgezeigt. Kannst du dich daran erinnern, wie du geduldig das Wort «der Freund» zigmal hast schreiben lassen? Wöchentlich dreimal, und dies monatelang, bis es geklappt hat. Du hast nicht aufgegeben und immer an das Kind geglaubt. Deine Zuversicht und Geduld werden wir vermissen, wenn wir mal wieder nicht weiter wissen. Dein Merksatz «Das kannst du NOCH nicht, das müssen wir üben» wird uns dabei helfen. In den Genuss deiner Grosszügigkeit kamen nicht nur wir Lehrer, wenn wir bei dir zu Hause zum Fondue-Essen eingeladen wurden, sondern auch die Schülerinnen und Schüler. Hast du doch dein Haus und deinen Garten für alle 75 Schüler zur Verfügung gestellt, um ihnen bei dir zu Hause für die bestandene Veloprüfung zu gratulieren. Unsere Türen in der Schule oder zu Hause stehen dir auch nach deiner Pensionierung immer offen, wir freuen uns auf deine Besuche und auf gute Gespräche. Simone Feltrin, Michael Hegnauer Jana-Melina Kech Im letzten August hast du dich rasch in der neuen Funktion als DaZ-Lehrerin im Kindergarten Zelgli West eingelebt und ein- Kindergarten Schule Claudia Imholz Ideentasche für den Kindergarten und die Schule © Sprache «Kleine Welt» - Figurentheater, reimen, Geschichten hören, erzählen, zeichnen, schreiben und erleben, Sprüche, Verse, Gedichte © Frei-Spiel, Waldmorgen, Figurentheater © Feinmotorik Mandalas mit Glitzerschätzen legen, falten, kleben, schneiden, reissen, knöpfen, knüpfen © Logisches Denken sortieren, ein- zuordnen, aufräumen, Zahlenraum erarbeiten, Muster erkennen © Soziales Singen, spielen, bewegen, tanzen, besprechen, zuhören, lachen, teilnehmen Liebe Claudia Vielen Dank für deine vielen Ideen, Anregungen, klaren Ansagen und Beobachtungen. Wir wünschen dir nur das Beste. Patrick Aebi Als ich vor fast fünfzehn Jahren aus demMutterschutz zurückkam, entnahm ich demAufsichtsplan, dass ich mit einem «Neuen» zur Pausenaufsicht eingeteilt war – einem gewissen Patrick Aebi. Bald schon machten wir nicht nur unsere Runden auf dem Schulhausplatz, sondern planten auch gemeinsam Unterricht für unsere Klassen. Ich war eingeladen, deinem Gehirn beim Denken zuzuschauen; es ist eine faszinierende Welt, die sich einem auftut: Auf einer Bühne spielen einige Playmobilfiguren den Prager Fenstersturz nach, andere legen sich für einen Stop-Motion-Film langsam zum Wort «Entente-Mächte» und werden dabei von Lisa Simpson über Bedeutung und Ursprung des Wortes Entente belehrt. Im Publikum sitzen die Fantas und Sammy Deluxe und murmeln Zeilen von Goethe und Brentano vor sich hin. Wenn die (H)eiligen und leicht verpeilten drei Könige in der Reihe hinter ihnen endlich aufhören würden zu kichern, gelänge es vielleicht, einen Track mit anständigem Versmass daraus zu basteln. Alles passiert schnell und gleichzeitig, und man kann sich gar nicht entscheiden, wo man zuerst hinschauen soll. Und oben auf der Empore, der zweiten Ebene – vor dem kleinen Vorhang, der jene Gedanken verbirgt, die du mit Wenigen teilst – sitzen Waldorf und Statler und kommentieren alles und Jede/r. Ich habe mich immer wohl gefühlt bei diesen Besuchen in deinem Denken, weil es meinem Denken entspricht und weil es dir, mir und den Schüler:innen ermöglicht hat, neue unbekannte (Lern-)Wege zu gehen. Ich könnte jetzt auch noch von deinem grossen Herzen erzählen, das der Grund dafür ist, warum du auf meiner «Leute, die man nachts um vier anrufen kann, wenn man – aus welchen Gründen auch immer – in Bern/ Berlin/ Buxtehude gelandet ist und abgeholt werden muss»-Liste stehst. Ich tue es nicht. Wer dich kennt, weiss das. Kerstin Jenzen gesetzt. Du verstehst es, unauffällig auf jedes einzelne Kind einzugehen und sein Herz zu gewinnen. Deine vielseitigen Lernangebote für die verschiedenen Kleingruppen ermöglichten den Kindern, dass sie spielerisch und lustvoll ihren deutschen Wortschatz erweitern konnten. Deine bedachte, ruhige und wohlwollende Art habe ich nebst der konstruktiven und verlässlichen Zusammenarbeit sehr geschätzt. Ab August 2022 wirst du mit einemwesentlich grösseren Pensum wieder in der Gemeinde Turgi als Kindergärtnerin arbeiten. Ich wünsche dir alles Gute, viel Freude und viele Erfolge in der Begleitung und Förderung der neuen Kindergartenklasse. Ich bedaure deinen Weggang sehr, doch die Turgemer Kinder dürfen sich auf eine liebevolle, engagierte Kindergärtnerin freuen. Claudia Tschumper Barbara Küng Mit Barbara Küng verlässt uns der Gute-Laune-Garant im Kollegium. Sie sucht sich eine neue Herausforderung als Schulleiterin – eine Alternative wäre definitiv auch Comedian gewesen! Ihr Sinn für Humor ist
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